Männliche Hanfpflanze










Letzte Aktualisierung: 17.03.2025
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Wer zum ersten Mal Hanf anbaut, freut sich meist über jede kräftige Pflanze im Zelt oder im Garten. Spätestens mit Beginn der Vorblüte taucht dann eine entscheidende Frage auf: Ist diese Pflanze männlich oder weiblich? Und was bedeutet das überhaupt für Deine Ernte?
Weibliche Pflanzen bringen die harzigen Blüten, auf die die meisten Grower aus sind. Männliche Hanfpflanzen stehen dagegen im Verdacht, die gesamte Ernte zu ruinieren. Ganz so simpel ist es allerdings nicht. Es lohnt sich, beide Rollen zu verstehen, statt aus Reflex jede männliche Pflanze sofort zu entsorgen.


Cannabis gehört zu den zweihäusigen Pflanzen. Das bedeutet, dass es in der Regel getrennte männliche und weibliche Individuen gibt. Weibliche Pflanzen bilden die Blütenstände, aus denen später Deine Buds entstehen. Männliche Pflanzen produzieren Pollen, die genau diese Blüten bestäuben können.
Für Dich als Homegrower hat das eine klare Konsequenz. Möchtest Du samenfreie Blüten ernten, musst Du männliche Pflanzen rechtzeitig erkennen und aus dem Blüteraum entfernen. Bleiben sie stehen, lenken bestäubte Weibchen ihre Energie in die Samenproduktion – die Buds werden lockerer, samenreich und weniger harzig.
Der entscheidende Zeitpunkt ist die Vorblüte. Sie beginnt ungefähr drei bis sechs Wochen nach der Keimung. Schau Dir dann gezielt die Nodien an, also die Stellen, an denen Seitentriebe aus dem Hauptstamm wachsen. Genau dort zeigt sich das Geschlecht zuerst.
Männliche Pflanzen bilden kleine, runde Gebilde, die wie winzige Kugeln aussehen. Sie sitzen meist an einem kurzen Stiel und können sich zu kleinen Trauben zusammenschließen. Das sind die Pollensäcke. Feine weiße Härchen siehst Du dort nicht.
Weibliche Pflanzen zeigen an der gleichen Stelle etwas anderes. Dort entstehen kleine Kelche, aus denen zwei zarte, weiße Fäden wachsen. Das sind die Blütenstempel. Sobald Du diese Härchen siehst, weißt Du, dass Du eine weibliche Pflanze vor Dir hast.

Zusätzlich fällt Dir bei vielen Männchen eine andere Wuchsform auf. Sie wachsen oft schneller in die Höhe, wirken insgesamt etwas schlaksiger und haben größere Abstände zwischen den Nodien. Diese Merkmale können einen ersten Verdacht liefern, ersetzen aber nie den Blick auf die Vorblüte.

Männliche Hanfpflanzen sind keine reinen Nutzholzstängel ohne Inhalt. Auch sie bilden Cannabinoide wie THC und CBD, allerdings in deutlich geringerer Konzentration als weibliche Blüten. Die Wirkstoffe sitzen vor allem in den Blättern, in geringerem Umfang auch in den oberen Pflanzenteilen und Pollensäcken.
Rein technisch könntest Du männliche Pflanzen trocknen und rauchen. Praktisch lohnt sich das kaum. Die Wirkung ist meist schwach, der Rauch eher kratzig und chlorophylllastig. Im Vergleich zu gut ausgereiften weiblichen Buds ist das ein deutlicher Rückschritt. Für Genusszwecke sind männliche Pflanzen also nur bedingt geeignet.
Interessant sind sie eher dort, wo es nicht primär um Rauschwirkung geht, sondern um Pflanzensaft, milde Extrakte oder Rohstoffe.
Auch wenn sie für Deinen Blütenertrag unpraktisch sind, müssen männliche Pflanzen nicht automatisch im Müll landen. Je nach Ziel bieten sich mehrere Verwendungsmöglichkeiten an.
Wenn Du mit eigenen Kreuzungen experimentieren möchtest, kommst Du an männlichen Pflanzen nicht vorbei. Ihr Pollen liefert die Hälfte des genetischen Materials der nächsten Generation. Ein gesundes, kräftiges Männchen mit interessanten Eigenschaften kann für Zuchtprojekte sehr wertvoll sein.
Der Pollen lässt sich sammeln, trocknen und in einem gut verschlossenen Behälter kühl lagern. So kannst Du später gezielt einzelne weibliche Pflanzen bestäuben, ohne Dein gesamtes Setup zu riskieren.
Blätter und zarte Triebspitzen männlicher Pflanzen eignen sich für Tees oder Smoothies. Sie enthalten Cannabinoidsäuren, Antioxidantien und andere pflanzliche Inhaltsstoffe, ohne stark psychoaktiv zu wirken. Wer gerne mit grünen Säften experimentiert oder milde Hanftees mag, kann hier ansetzen.
Auch einfache, eher schwache Extrakte wie eine milde Cannabutter aus männlichem Material sind möglich. Erwartet werden sollte aber eher ein sanfter Effekt als ein starker Wirkstoffgehalt.
Als Biomasse sind männliche Pflanzen sehr nützlich. Zerkleinert auf dem Kompost liefern sie organisches Material und Nährstoffe, die später wieder in den Boden zurückkehren. Auch als Mulchschicht können sie beitragend sein.
Die Terpene, die die Pflanze abgibt, können außerdem bestimmte Schädlinge im Garten irritieren oder fernhalten. Als Begleitpflanze weit weg von blühenden Weibchen kann männlicher Hanf so indirekt zum Pflanzenschutz beitragen.
So interessant männliche Pflanzen auch sein mögen, in einem Blüteraum mit weiblichen Pflanzen bleibt ein Problem. Ein einziges Männchen reicht, um alle weiblichen Blüten mit Pollen zu versorgen. Sobald erste Pollensäcke sichtbar sind, läuft die Zeit.

Wenn Dein Ziel klare, samenfreie Blüten sind, solltest Du nach der Geschlechtsbestimmung konsequent handeln. Männliche Pflanzen kommen entweder in einen getrennten Bereich, wenn Du Pollen nutzen willst, oder werden komplett entfernt und anderweitig verwertet. Je früher das passiert, desto geringer ist das Risiko einer ungewollten Bestäubung.
Im legalen Homegrow kommt noch ein weiterer Punkt dazu. Wenn Deine Pflanzanzahl begrenzt ist, nimmt jedes Männchen einer potentiellen Blütenpflanze den Platz weg. Ein schneller, klarer Entscheid spart später Ärger und Ertragsverlust.

Manchmal zeigt eine eigentlich weibliche Pflanze plötzlich einzelne Pollensäcke oder bananenförmige Gebilde in den Blüten. Das ist ein Zeichen für Hermaphroditismus. Häufige Auslöser sind Stressfaktoren wie Lichtlecks in der Dunkelphase, extreme Temperaturen oder starke Nährstoffschwankungen.
Zwitterpflanzen können sich selbst und andere Weibchen bestäuben. In der Praxis bedeutet das, dass Du sie genau beobachten musst. Tauchen nur sehr wenige Pollensäcke auf, kannst Du sie vorsichtig entfernen und die Pflanze mit Wasser besprühen, um Pollenflug zu minimieren. Häufen sich die männlichen Strukturen, ist es meist sicherer, die Pflanze komplett zu entfernen oder zu isolieren.
Die männliche Hanfpflanze ist sicher nicht die Lieblingsfigur der meisten Homegrower. Für die direkte Blütenernte bringt sie Dir wenig, im schlimmsten Fall ruiniert sie Dir den gesamten Durchgang. Gleichzeitig ist sie für die Zucht unverzichtbar, liefert nutzbare Biomasse und kann in bestimmten Kontexten sinnvoll eingesetzt werden.

Wichtig ist, dass Du sie früh erkennst, ihre Rolle verstehst und bewusst entscheidest, was Du mit ihr machst. So bleibt Deine Ernte geschützt und Du kannst trotzdem das Potenzial nutzen, das in diesen oft unterschätzten Pflanzen steckt.
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Eric Schumann
Seit 2024 bin ich Head of Marketing der Mary Jane Berlin und begeistere mich leidenschaftlich für die Cannabisbranche. Mein Fokus liegt darauf, innovative Marken, Trends und Community-Entwicklung voranzutreiben. In meinen Beiträgen teile ich Einblicke in die Welt des Cannabis-Marketings, aktuelle Entwicklungen der Branche und spannende Themen rund um die größte Hanfmesse Deutschlands.

Artikel geschrieben von
Eric Schumann
Seit 2024 bin ich Head of Marketing der Mary Jane Berlin und begeistere mich leidenschaftlich für die Cannabisbranche. Mein Fokus liegt darauf, innovative Marken, Trends und Community-Entwicklung voranzutreiben. In meinen Beiträgen teile ich Einblicke in die Welt des Cannabis-Marketings, aktuelle Entwicklungen der Branche und spannende Themen rund um die größte Hanfmesse Deutschlands.
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Our event will take place from June 11 to 14, 2026 at Messe Berlin, Hammarskjöldplatz, Eingang Nord, 14055 Berlin.
Thursday, June 11, 2026 11:00 - 18:00 (no festival)
Friday, June 12, 2026 11:00 a.m. - 8:00 p.m. (festival until 10:00 p.m.)
Saturday, June 13, 2026 11:00 a.m. - 8:00 p.m. (festival until 10:00 p.m.)
Sunday, June 14, 2026 11:00 - 18:00 (festival also until 18:00)
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