Was bedeutet die Cannabis-Legalisierung für Berliner?

Das soll sich jetzt mit der Teil-Legalisierung ändern. Der Bundestag hat die kontrollierte Freigabe von Cannabis in Deutschland beschlossen, einem zentralen Vorhaben der Ampel-Koalition. Besitz und Anbau der Droge sollen zum 1. April für Volljährige mit Vorgaben legal werden. Spätestens 18 Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes soll eine erste Bewertung unter anderem dazu vorliegen, wie es sich auf den Kinder- und Jugendschutz auswirkt.
Das Gesetz sieht vor, dass volljährige Konsument:innen Cannabis künftig über nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen oder Cannabis-Clubs (später mehr hierzu) beziehen können.
Außerdem soll der Besitz und Konsum für Erwachsene bedingt straffrei sein: Bis zu 25 Gramm darf man bei sich tragen, bis zu 50 Gramm zu Hause besitzen und bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den Eigenkonsum anbauen.
Nun, hier zeigt sich schon ein Widerspruch: Drei Pflanzen werfen in der Regel viel mehr Ernte ab. Jetzt hat man die glorreiche Wahl zwischen Wegwerfen oder weniger anbauen – denn weitergeben ist keine Option und mit einer Überschreitung der Höchstbesitzmenge, ist man auch schon wieder strafbar.
Aber hey, kiffen in der lässigen Hauptstadt ist doch easy! Dann geht man halt (wieder) zum Görli, raucht entspannt auf dem Wochenmarkt am Maybachufer oder rollt sich doch noch schnell einen Joint am Hauptbahnhof, weil die DB auf sich warten lässt – oder auch nicht. Auch nach der Legalisierung darf in Berlin fast nirgendwo in der Öffentlichkeit offiziell gekifft werden.
Lange galt der Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis als absolutes Tabu-Thema. Geld oder Freiheitsstrafen waren oftmals die Konsequenz. “Glück” hatte man als Schmerzpatient, denn medizinisches Cannabis ist bereits seit einigen Jahren auf Rezept legal – verpönt wurde es dennoch von der Karen nebenan. Gras bleibt schließlich Gras und wer genüsslich an einer Lunte zieht, ist somit kriminell!
Das Gesetz sieht vor, dass der Konsum in der Nähe von Schulen, Spielplätzen, Kitas und öffentlichen Sportstätten in einem Abstand von 100 Metern verboten bleibt. Auch in Fußgängerzonen darf von 7 bis 20 Uhr nicht gequarzt werden. Entspanntes legales Kiffen jetzt also doch nur in Brandenburg, da die Mutterstadt zu hoch verdichtet ist? Zurecht fragen sich nun viele Berliner:innen „Herr Scholz, wann Bubatz legal?“, wenn ein grober Blick auf die Stadtkarte zeigt: Berlin besteht vor allem aus roten Zonen, in denen das Kiffen verboten bleibt.
Aber keine Panik, wir sind schließlich dankbar für die zwei grünen Orte, die sich besonders innerhalb des S-Bahn-Rings hervorheben: Das Tempelhofer Feld und der Tiergarten. Jedoch nur solange die party pooper CDU und SPD keine neuen Kitas planen, ganz nach dem Motto : “Dem Drogenkonsum entgegenwirken”. Bis dahin hat die Berliner Polizei aber erstmal nicht mehr dort zu nörgeln. Auch wenn sie nun ein ganz besonderes Augenmerk auf das Thema werfen wird. „Wir werden es ja merken an unseren Kontrollen. Wir werden es merken vielleicht auch am Unfallgeschehen.”, sagte Polizei-Vizepräsident Marco Langner.
Dankbar sind wir natürlich auch für den Kotti, denn neben den zahlreichen saftigen Dönerbuden, können Kiffer:innen auf der östlichen Seite des Platzes unter dem U-Bahn-Viadukt eine Fläche von einigen großzügigen Quadratmetern finden, an denen das Bubatzen legal ist. Ganz wie in den alten Zeiten spielt man dann also Katz und Maus mit der Polizei und rettet sich im letzten Moment mit aller Kraft in den Safe Space, falls der nicht schon von Touristen und Afterhour Berghain Ravern besetzt wurde.
Cannabis Clubs, auch bekannt als Cannabis Social Clubs oder Cannabis Lounges, sind private Vereinigungen, die es ihren Mitgliedern ermöglichen, Cannabis in einer gemeinschaftlichen Umgebung zu konsumieren. Diese Clubs können sich sowohl auf den Freizeitgebrauch als auch auf medizinische Anwendungen von Cannabis konzentrieren, abhängig von den örtlichen Gesetzen und Vorschriften.
Die Legalität und Funktionsweise von Cannabis Clubs variiert stark von Land zu Land und sogar von Bundesstaat zu Bundesstaat innerhalb desselben Landes. In einigen Regionen sind Cannabis Clubs vollständig legal und reguliert, während sie in anderen illegal oder in einer rechtlichen Grauzone operieren können.
Im Allgemeinen folgen sie jedoch einem ähnlichen Modell:
Um einen Cannabis Club zu nutzen, müssen Personen normalerweise Mitglieder werden. Dies kann durch die Zahlung einer Mitgliedsgebühr oder durch die Erfüllung anderer Kriterien erfolgen. Viele Cannabis Clubs unterliegen außerdem strengen Regulierungen, um sicherzustellen, dass sie den örtlichen Gesetzen entsprechen. Dies kann die Begrenzung des Cannabis-Konsums auf das Clubgelände und die Einhaltung von Sicherheits- und Gesundheitsstandards umfassen. Die meisten Cannabis Clubs bieten eine Vielzahl von Cannabisprodukten an, die von getrockneten Blüten über Esswaren, bis hin zu Konzentraten reichen können. Einige Clubs bieten auch Bildungsveranstaltungen oder Veranstaltungen zur Förderung der Cannabis-Kultur an.
Bevor man einem Cannabis Club beitritt oder seine Dienstleistungen nutzt, ist es wichtig, die örtlichen Gesetze zu überprüfen und sicherzustellen, dass ein Cannabis Club den geltenden Vorschriften entspricht.
Oder man lässt es auch einfach und folgt der alten Berlin-Regel: Verbote sind gut für Verbotsliebhaber. Berliner drehen schließlich eh ihr eigenes Ding, wird doch immer behauptet.
Abonniere unseren Newsletter und erhalte wöchentlich die neuesten Blogbeiträge direkt in dein Postfach.
Absolut! Die Mary Jane Messe ist eine Plattform für Bildung und Aufklärung rund um Cannabis. Hier kannst du in einem sicheren und professionellen Umfeld alles über die medizinischen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte von Cannabis erfahren. Egal, ob du Branchenneuling bist oder einfach nur neugierig, unsere Messe bietet wertvolle Einblicke für jeden.
Während Informationen online zugänglich sind, bietet die Mary Jane Messe eine einzigartige Gelegenheit, Produkte direkt zu erleben, Experten persönlich zu treffen und an Live-Workshops und Diskussionen teilzunehmen. Zudem ist das Networking-Erlebnis vor Ort durch nichts zu ersetzen – hier kannst du direkte Verbindungen mit Gleichgesinnten und Fachleuten knüpfen.
Die Messe ist nicht nur für Konsumenten gedacht, sondern für jeden, der sich für die vielseitigen Anwendungen von Cannabis interessiert, einschließlich seiner Rolle in Wellness und Medizin. Neben der Entdeckung neuer Produkte gibt es auch Bildungsveranstaltungen, die tiefere Einblicke in die gesundheitlichen, rechtlichen und kulturellen Facetten von Cannabis bieten.
Ja, du musst über 18 Jahre alt sein oder du besuchst uns mit deinen Eltern, die haben meist auch Spaß auf unserer Messe :). Die Begleitung durch eine volljährige Begleitperson wird nicht akzeptiert.
Das Ticket auf dem Handy reicht voll und ganz!
Unser Event findet vom 18. bis zum 22. Juni 2025 auf dem Gelände der Messe Berlin, Hammarskjöldplatz, Eingang Nord, 14055 Berlin, statt.
Donnerstag, 19. Juni 2025: 11:00 - 18:00 Uhr (kein Festival)
Freitag, 20. Juni 2025: 11:00 - 20:00 Uhr (Festival bis 22:00 Uhr)
Samstag, 21. Juni 2025: 11:00 - 20:00 Uhr (Festival bis 22:00 Uhr)
Sonntag, 22. Juni 2025 11:00 - 20:00 Uhr (Festival auch bis 20:00 Uhr)
Die Messe Berlin ist leicht zugänglich per U-Bahn (U2 Theodor-Heuss-Platz oder U2 Kaiserdamm), S-Bahn (S1, S41, S42, S45, S46 Messe Nord/ICC) und Bus (Haltestellen nahe Theodor-Heuss-Platz und am Messegelände/ICC).
Infos folgen.
Vor dem Eingang Nord der Messe Berlin kannst du kostenlos bei den Parkplätzen P1 und P2 parken. Wir empfehlen jedoch die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, da die Parkplätze schnell vergriffen sind.